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Bader-Brücke Königsbrück

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Stadt Königsbrück

Die "Bader-Brücke" in Königsbrück


historisches Bild zur Bader-Brücke

Die Bedeutung der Brücke über die Pulsnitz ist nur im Zusammenhang mit der Landesgeschichte Sachsens zu verstehen. Als im Jahre 1168 im Erzgebirge die ersten Silbervorkommen entdeckt wurden, begann Markgraf Otto von Meißen den Bergbau zu entwickeln und die Stadt Freiberg anzulegen.

Im Zuge dieser Entwicklung verlegte er sein Machtzentrum von Meißen nach Dresden.
Zum Warenaustausch war zwangsläufig die Schaffung eines Weges von der Freiberger Mulde zur Elbe und weiter nach Norden zur Pulsnitz beim heutigen Städtchen Königsbrück verbunden.
Zur Elbquerung wurde eine großzügige steinerne Brücke gebaut. Die Pulsnitz war nur über eine hölzerne, offensichtlich einbogige Brücke zu überqueren.

Von alters her oblag es der Königsbrücker Schlossherrschaft für die Sicherheit des Verkehrs auf dem Wege durch die Dresdner- und Laußnitzer Heide zu sorgen. Dafür hatten sie das Recht in Dresden an der Brücke und am Pulsnitzübergang einen Geleit- und Brückenzoll zu erheben.

Im Laufe des zunehmenden Verkehrs von Nürnberg – Freiberg – Dresden nach Frankfurt /Oder machte sich der Neubau einer neuen steinernen Brücke erforderlich.

Der seit 1547 Königsbrück besitzende Burggraf Christoph von Dohna ließ 1558 diese neue Brücke erbauen und die Strassen verbessern.

 

Siegel an der Urkunde von 1437

Das war ein wesentlicher Fortschritt zur Verkehrserschließung unserer Heimat, zumal diese neue Straße hier die uralte „via regia" querte.

Eine Urkunde von 1437 zeigt die Brücke über die Pulsnitz mit nur einem Brückenbogen.

Die Grundsteinlegung war am 11. Juli 1558.

Die Brücke ist ein in Granitbruchstein gemauertes schlichtes Bauwerk mit 3 Rundbogentonnen als Öffnungen und zwei runden Vorköpfen vor den Pfeilern.

 

Inschrifttafel

Über den einen an der Ostseite befindet sich eine Sandsteintafel (70x139) mit der Aufschrift:
 

Der . Wohlgeborene . vnd . edle . Her .
Her . Christof. Bvrggraf . von Dhonen .
Her . avf. Konigsbrvgk . und . des Marg .
grafftvmbs . Oberlavsicz . Land voigd .
zc . avf . seiner . Gnaden . schaffen . vnd . zcvtv .
en . ist . diese . Brvkke . erbavet. worden . haben .
seine . Gnaden . mit . iren . Händen . den .
ersten . Grvndstein . gelegt . den . Montag .
nach . Kiliani . welches . ist . der . eilfte . Tag .
des . Monats . Ivliiu . im . 1.5.5.8 . Jar .

 

Den oberen Abschluss bilden je eine Valute, dazwischen in einem Kreisfeld das Wappen der Burggrafen von Dohna mit den beiden Hirschstangen.
Die untere Platte begrenzt je eine Ranke, dazwischen in einem Kreisfelde das Steinmetzzeichen, bez. N.L. (vermutlich ein Nikolaus Lucke)

Christoph von Schellendorff ließ 1640 (Michael) oder 1651 (Kirchengalerie) neben die alte Brücke ein Bad bauen. Wonach diese den noch heute üblichen Namen „Baderbrücke" erhielt.

In den letzten Novembertagen 1724 bekam die Stadt zwei große Post- und Distanzsäulen. Eine stand vor dem Schmorkauer Tor (auch „Hoyerswerdaer Tor") an der Weißbacher Str. / Ecke Louisenstr. und die andere unmittelbar nach der Baderbrücke in Richtung Dresden.

1865 ließ die Staatsregierung durch den Amtsmaurermeister Reinhardt die Fahrbahn der Baderbrücke verbreitern. Die steinerne Brüstung wurde entfernt und durch Kragsteine ein Fußweg angelegt. Schmiedemeister Jank aus der Stadt versah die Brücke mit einem eisernem Geländer.

 

Zeichnung Bader-Brücke

1945 bereitete in Königsbrück die abziehende Wehrmacht unter dem Kommando von Schörner, die Sprengung der Brücken vor. Dies konnten sie aber aus Zeitgründen nicht mehr ausführen.
Am 05.05.45 gegen 19.00 Uhr wurden von zwei jungen Nazis aus der Stadt die Brücken gesprengt. Dies waren die Baderbrücke, die Brücke an der Schlossmühle, an der Großenhainer und an der Kamenzer Straße.
Bis 1946 waren alle Brücken (außer der Brücke Kamenzer Straße) wieder hergerichtet.
Vom 20. August bis zum 1. Dezember 1945 erfolgte der Aufbau der massiven, 16 m langen und 10 m breiten Baderbrücke. Die Kosten beliefen sich dabei auf 31.585 RM. Den Auftrag zur Wiederherstellung der Inschrifttafel bekam Bildhauermeister Otto Beyer, der jedoch aus Krankheitsgründen dieses nicht ausführen konnte.

1954 wird auf Initiative von Herrn Heinz Kubasch die zerstörte Gedenktafel an der Baderbrücke erneuert. Steinbildhauermeister Rudolf Kreische fertigte die Inschrifttafel an.

2008 Am 11. Juli wird aus Anlass der 450jährigen Erbauung ein Brückenfest gefeiert. In Vorbereitung dessen wurde von Steinbildhauermeister Eckehard Kreische die verwitterte Gedenktafel von 1954 nach dem Original wiederhergestellt.
Im September wird die 2. Tafel mit der Inschrift „Verbreitert 1865 + zerstört und wiedererrichtet 1945" eingefügt.

2020 wurde die Brücke renoviert.