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AZV - 1. Spatenstich zur Ertüchtigung der Kläranlage Königsbrück

06. 04. 2021

Nach einer fast dreijährigen Planungsvorbereitung ist es nun endlich soweit – zur Ertüchtigung der Kläranlage Königsbrück konnte der 1. symbolische Spatenstich durch den Verbandsvorsitzenden des AZV Königsbrück, Herrn Heiko Driesnack vollzogen werden.


Unterstützt wurde er dabei von Lars Mögel (Geschäftsstellenleiter des AZV) und durch den langjährigen Mitarbeiter der Veolia, Herrn Ralf Messerschmidt, der sich mit seinen Kollegen seit dem Bau der Kläranlage im Jahr 1994/ 1995 um einen einwandfreien Betrieb aller Abwasseranlagen im Verbandsgebiet sorgt.

1 Spatenstich zur Ertüchtigung der Kläranlage Königsbrück 2021
1 Spatenstich zur Ertüchtigung der Kläranlage Königsbrück 2021 von links
Herr Heiko Driesnack – Verbandsvorsitzender des AZV Königsbrück


Herr Ralf Messerschmidt – Mitarbeiter der Veolia Wasser

Deutschland GmbH der Kläranlage Königsbrück


Herr Sebastian Simon - Gruppenleiter der Veolia Wasser Deutschland GmbH/ NL Döbeln


Herr Lars Mögel - Geschäftsstellenleiter des AZV Königsbrück

 

Mit dem symbolischen Spatenstich beginnen seit dem 06.04.2021 die Bauarbeiten. Die besondere Herausforderung der Baumaßnahme besteht darin, dass alle geplanten Bauleistungen zur Ertüchtigung im laufenden Betrieb der Kläranlage erfolgen müssen. Somit ist zu jeder Zeit die Abwasserentsorgung und die Reinigung des ankommenden Schmutzwassers ohne einen Ausfall zu gewährleisten.

 

Zur Umsetzung der geplanten Arbeiten beauftragte die Verbandsversammlung in ihrer letzten Sitzung nach einer öffentlichen Ausschreibung vier Fachfirmen, die die Leistungen im Bereich, Tiefbau, Hochbau, Technische Ausrüstung und EMSR- Ausrüstung erbringen werden. Dabei gibt es für den Zweckverband in Zusammenarbeit mit dem beauftragten Ingenieurbüro eine weitere Herausforderung zur Koordinierung der Fachfirmen. Bei einer ersten Ausschreibung, bei der ein Generalauftragnehmer für die feingliedrige Maßnahme gesucht werden sollte, bekam der AZV Königsbrück leider kein wirtschaftliches Angebot. Hier zeigte sich, dass die Fachfirmen gut gefüllte Auftragsbücher haben und nur wenig Angebote eingegangen sind.


Wir sind dankbar, dass die Arbeiten durch sächTiefbauarbeiten für neues Schlammentwässerungsgebäudesische Firmen ausgeführt werden, die für eine gute Qualität bekannt sind.


Nach den Bauvorbereitungsarbeiten, wie zum Beispiel der Errichtung einer Baustraße wird mit dem Bau des neuen Schlammentwässerungsgebäudes begonnen.

 

Wie bereits in einer der letzten Ausgaben des Stadtanzeigers berichtet, soll in diesem Gebäude künftig eine Schlammpresse ihren Platz finden, die den Überschussklärschlamm entwässert.

 

Der entwässerte bzw. „ausgepresste“ Klärschlamm (hat eine erdige Konsistenz) kann über übliche Entsorgungscontainer zum Kraftwerk (Boxberg) zur Mitverbrennung transportiert werden.

 

Nachdem im letzten Koalitionsvertrag der Bundesregierung festgelegt wurde, dass Klärschlamm nicht mehr landwirtschaftlich ausgebracht werden darf, ergibt sich für alle abwasserentsorgungspflichtigen Körperschaften ein massives Dilemma. Als Entsorgungsweg steht somit nur die Verbrennung von Klärschlamm zur Diskussion. Dabei legt die Energiewende ein weiteres Problem offen: in den Sommermonaten, in denen ausreichend Solarstrom zur Verfügung steht, werden die herkömmlichen Verbrennungskraftwerke abgeschaltet. In der Folge kann in den Kraftwerken von den Abwasserentsorgern auch kein Klärschlamm angenommen werden. Für die Zukunft geplante Monoverbrennungsanlagen, in denen nur Klärschlamm verbrannt werden kann und dabei auch, wie gesetzlich gefordert, Phosphor als Rohstoff zurückgewonnen werden kann, sind derzeitig bundesweit noch in den Genehmigungsverfahren. Die Klärschlammentsorgung wird künftig ein bundesweites Thema sein, was jeder Einzelne leider an der Höhe der Abwassergebühren zu spüren bekommen wird. Durch die Errichtung einer stationären Schlammentwässerung wollen wir diesem bereits spürbaren Problem entgegenwirken. Mit Hilfe dieser Anlage kann auch in den Wintermonaten eine Entwässerung erfolgen und die freien Kapazitäten der Kraftwerke genutzt werden. Die bisher genutzte mobile Presse des Betriebsführers (auf einem LKW- Anhänger) kann bei Frostgraden nicht bedient werden. Da jetzt alle Anwohner des Verbandsgebietes an die zentrale Kläranlage angeschlossen sind (teilweise über dezentrale Entsorgung), reicht die Kapazität des Schlammspeichers über die Wintermonate nicht mehr aus.

 

Neben einer unwirtschaftlichen Betriebsweise ist die Kläranlage durch dieses erheblich gewachsene Schlammvolumen an ihre Kapazitätsgrenze gestoßen.

 

Liebe Leser des Stadtanzeigers, ich habe Sie bewusst auf einen kleinen fachlichen Exkurs mitgenommen – auch wenn es sich hier um ein sehr spezifisches Thema handelt. Aus meinen bisherigen Erfahrungen ist es mir wichtig, dass Sie als Gebührenzahler und als Einwohner des Verbandsgebietes nachvollziehen können, welche Beweggründe den AZV Königsbrück veranlassen, eine Investition von ca. 4,5 Mio. Euro zu tätigen. Wohlgemerkt, nicht die Ertüchtigung der Schlammentwässerung macht diese Investitionskosten aus, sondern die Ertüchtigung der gesamten Kläranlage.

 

Im Laufe der Bauzeit, die sich bis Mitte des Jahres 2022 erstrecken wird, möchte ich den Fortgang der Baumaßnahme im Stadtanzeiger begleiten und dabei die einzelnen geplanten und dringend notwendigen Maßnahmen erläutern.

 

Nach einem erkennbaren Baufortschritt werden wir auch einen Baustellenbegehungstermin für Interessierte anbieten.


So wünsche ich den Bauleuten gutes Gelingen sowie unfallfreies Bauen und uns, als Auftraggeber, möglichst wenig ungeplante Nachträge.

 

Lars Mögel
AZV Königsbrück